Wichtige Impulse für eine rassismusfreie Zukunft

von René Marschall

Vor drei Jahren hat uns alle in Hanau ein rassistisches Attentat erschüttert. Aus rechtsextremen Motiven wurden neun Hauerinnen und Hanauer ermordet. Dem Schock folgte die Trauer, der trotz der Pandemie auch an der Hohen Landesschule in vielfältiger Weise Raum gegeben wurde und auch heute noch wird. Aber auch die weitere Auseinandersetzung mit den Themen Rassismus und Diskriminierung ist immens wichtig, um wichtige Impulse für eine rassismusfreie Zukunft zu leisten. So hat eine Projektgruppe von engagierten Lehrerinnen und Lehrern am 15. und 16. Februar 2023 zwei Projekttage für Klassen der Jahrgangsstufe 8 bis 10 organisiert, an denen mit Hilfe von Expertinnen und Experten viele Zugänge zum Thema in insgesamt sieben verschiedenen Workshops eröffnet wurden.

An diesen Projekttagen konnten sich die Schülerinnen und Schüler unter anderem mit zwei Expertinnen der Hanauer Bildungsinitiative Ferhat Unvar e.V. über vielfältige Formen von Diskriminierung informieren und fanden dabei auch einen sicheren Raum, eigene Erfahrungen zu teilen.

Mithilfe theaterpädagogischer Methoden konnten einzelne Klassen, begleitet von Teamerinnen und Teamern der Offenbacher Initiative Creative Change, Handlungsstrategien suchen und erproben, wie man sich in konkreten Fällen verhalten kann. Auch das Themenfeld, wie die sogenannte neue Rechte durch Lifestylethemen auf Youtube und social media junge Menschen anlockt und für sich vereinnahmt, bearbeiteten Schülerinnen und Schüler mithilfe von Laura Chihab und Dr. Christian Dorsch von der Universität Frankfurt. Die Journalistin und Buchautorin Canan Topcu lud in ihren Workshops dazu ein, mit Mitteln des kreativen Schreibens in eine ganz persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema zu gehen. Weitere Angebote wurden durch das Netzwerk für Demokratie und Courage e.V. und die “rote linie. Pädagogische Fachstelle für Rechtsextremismus” gestaltet.

Zusätzlich zu den Workshops in der Hohen Landesschule nutzten vier weitere Klassen der Jahrgangsstufe 10 die Möglichkeit, um sich in der Gedenkstätte „Konzentrationslager Osthofen“ bei Worms anschaulich darüber zu informieren, wie in diesem Konzentrationslager in den Jahren 1933 und 1934 demokratische Grundwerte durch die nationalsozialistische Ideologie ausgehebelt wurden. Dabei konnten sie in einer Abschlussrunde auch diskutieren, wie wichtig eine angemessene Erinnerung an die Geschichte des Nationalsozialismus bis heute als Mahnung und Warnung ist.