Vortrag über innovative Zahlungssysteme an der Hohen Landesschule – Beitrag zur Verbraucherbildung für Lehrkräfte, Eltern und Schüler
Martin Jedrzejowski von der Hauptverwaltung Hessen der Deutschen Bundesbank referierte am 19.2.2020 in der Hohen Landesschule Hanau über innovative Zahlungssysteme wie Bezahlen mit dem Handy und den digitalen Währungen Bitcoin und Libra. Er klärte die anwesenden Lehrkräfte, Eltern und Schüler über die Vorteile und Risiken der verschiedenen Zahlungssysteme auf.
Bei den digitalen „Bitcoins“ sei fast alles geheimnisumwoben. Weder seien der Gründer von Bitcoin als Person, noch die genauen Arbeitsgrundlagen identifizierbar. Es würde mit mathematischen Algorithmen experimentiert, ohne dass die Mathematik transparent und öffentlich sei. Der verführerische Vorteil von Bitcoin sei: der Erwerb ist einfach möglich ohne Bezahlung und ohne materielle Leistung durch das Lösen einer Rechenaufgabe. Ein Teilnehmer hielt die „Krypto-Währung“ in der anschließenden Diskussion für eine Art Glücksspiel für reiche Zocker und für völlig ungeeignet für den realen Geschäftsverkehr.
Libra sei eine Erfindung aus dem Hause Facebook, erklärte der Referent. Der Libra müsse richtig mit Euro oder Dollar bezahlt werden. Damit würde ein reales Geldvermögen aufgebaut und in Staatsanleihen in US-Dollar, Euro und weiteren Währungen angelegt. Die US-Anleihen liefern noch Zinsen, mit denen die Libra-Kosten und die Negativ-Zinsen ausgeglichen werden. Libra will als Organisation keine Gewinne machen und nur der Allgemeinheit nützen, vor allem in Afrika. Der Hype vor der Libra-Gründung sei zwar in den Medien sehr beeindruckend gewesen, aber schon die erste Absage eines wichtigen Kooperationspartners aus dem Bereich Zahlungsverkehr war kennzeichnend. Die prompte Absage von Paypal habe gezeigt, dass die Geschäftswelt nicht das nötige Vertrauen in die Person des Libra-Gründers habe.