Neuer Moritz Daniel Oppenheim-Kunstpreis

Text: Astrid Holle, Foto: Karlo Keglevć

Erst im Mai 2023 hatte die Hohe Landesschule Hanau ihre neu eingeweihte Oberstufen-Mediothek nach ihrem berühmten ehemaligen Schüler, dem jüdischen Maler Moritz Daniel Oppenheim, benannt. Sein Leben und Werk ist mit der Mediothek an der Hohen Landesschule, mit dem Oppenheim-Denkmal von Robert Schad und Pascal Coupot auf dem Freiheitsplatz oder mit der Gemäldesammlung im Historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe greifbar und aktuell.

Nun startet zum Schuljahr 2023/2024 mit dem Moritz Daniel Oppenheim-Kunstpreis ein neues Projekt im Geiste des im Jahr 1800 in Hanau geborenen Künstlers, dessen Werk, insbesondere die Bilder aus dem altjüdischen Familienleben, ein selbstbewusstes Statement der kulturellen Zugehörigkeit und der Emanzipation des Judentums innerhalb der nationalstaatlichen Demokratiebewegung im Deutschland des 19. Jahrhunderts darstellen.

Das Logo des neuen Kunstpreises!

Moritz Daniel Oppenheim betonte in seinen Bildern nicht das Trennende der jüdischen Kultur und christlichen Mehrheitsgesellschaft, sondern das, was die Menschen verbindet. Dadurch entstand ein Brückenschlag zu Traditionen und Bräuchen der Jüdinnen und Juden, die zuvor in der Form noch nie visuell überliefert worden waren und letztlich auch die rechtliche Gleichstellung der deutschen Jüdinnen und Juden bis zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs im Jahr 1871 begleiteten.

„Moritz Daniel Oppenheim trat den Beweis an, dass Kunst maßgeblich gesellschaftliche Prozesse mitgestalten kann. In diesem Sinne soll auch der nach ihm benannte Kunstpreis auffordern, gesellschaftliche Transformation durch Kunst aktiv zu formen und zu gestalten“, erklärt der Mitinitiator des Preises und Vorsitzende der Freunde und Förderer der Hohen Landesschule, Henrik Statz. Der Moritz Daniel Oppenheim-Kunstpreis soll die kreativ-künstlerische Auseinandersetzung von Schülerinnen und Schülern mit den Gesellschaftsthemen der Gegenwart fördern, das Miteinander in der Hanauer Stadtgesellschaft als einem Ort der Vielfalt unterstützen und zum inhaltlichen Diskurs hinsichtlich gesellschaftlicher Transformation auffordern, besagt die Präambel des Preises.

Das Bild zeigt v.l.n.r.: Bürgermeister der Stadt Hanau Dr. Maximilian Bieri, Filmemacherin Isabell Gathof, Studienrätin Astrid Holle und Henrik Statz, als Vorsitzender des Fördervereins der Hohen Landesschule

Der Preis wird unter der Schirmherrschaft des Hanauer Bürgermeisters Dr. Maximilian Bieri, der auch Bildungs- und Schuldezernent ist, ausgeschrieben. Die Premiere des Wettbewerbs unter dem Titel „MORITZ DANIEL OPPENHEIM – einer von uns, im Heute, Hier und Jetzt“ beginnt im September 2023 mit der Ausschreibung. Einsendeschluss für die Arbeiten ist der 31. Januar 2024. Die Jury ist zusammengesetzt aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Hanau, des Vereins der Freunde und Förderer der Hohen Landesschule, Kunstschaffenden sowie der Jüdischen Gemeinde Hanau.

Teilnehmen können Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen Hanaus (Klassenstufen 9 bis 13). Die Preisverleihung soll am 11.05.2024, dem Jahrestag der Immatrikulation Moritz Daniel Oppenheims, stattfinden.

Anmeldeunterlagen und Informationen zum Thema werden zu Beginn des neuen Schuljahres an die weiterführenden Schulen gesendet. Eingereicht werden können Zeichnungen, Malereien, Skulpturen, Mischtechniken, Fotografien und Videos zusammen mit dem Teilnahmebogen und der Einverständniserklärung unter folgender Adresse:

Hohe Landesschule
Verein der Freunde und Förderer e.V.
„Moritz Daniel Oppenheim-Kunstpreis“
Alter Rückinger Weg 53
63452 Hanau

Rückfragen zum Wettbewerb und zur Teilnahme beantwortet Frau Astrid Holle, Hohe Landesschule Hanau (a.holle@hola.hanau.schule).