Vom 6. bis 8. Dezember haben sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10B der Hohen Landesschule Hanau (HOLA) intensiv mit dem Thema Klimawandel beschäftigt.
Die „Klima-Workshops“ wurden von den erfahrenen Teamerinnen Ute Busch und Daniela Dickmann vom Umweltzentrum Hanau durchgeführt.
Im ersten Modul ging es um die naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels. Anhand einer Präsentation wurden eindrucksvolle Fakten des Klimawandels vermittelt sowie auf die Klimageschichte der Erde und speziell Hessens eingegangen. Im praxisorientierten Teil erfuhren die Schülerinnen und Schülern anhand von selbst durchgeführten Experimenten, wie beispielsweise Wolken und Wind entstehen, welche Böden am besten Wasser speichern können und welchen Effekt CO2 auf die Temperatur hat.
Am zweiten Projekttag ging es schwerpunktmäßig um die Folgen des Klimawandels. Ein wichtiger Aspekt umfasste die Frage, welche Strategien und innovativen Technologien zur Anpassung in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Städtebau sowie Extremwetterereignissen bereits existieren oder in Zukunft nötig sein werden. Im Rahmen eines Rollenspiels lernten die Kursteilnehmenden den Begriff der „Klimagerechtigkeit“ kennen und somit das Spannungsverhältnis zwischen Energieverbrauch, Wohlstand und Treibhausgasemissionen.
Im abschließenden Modul „Klimaschutz und erneuerbare Energien“ berechneten die Jugendlichen ihren „ökologischen Fußabdruck“. In Experimenten erfuhren sie hautnah die Effekte von Maßnahmen der Wärmedämmung, neuen Heiztechnologien und Energiesparmöglichkeiten. Gemeinsame Vorschläge zum Klimaschutz beendeten die Modultage.
Die Meinungen der Schülerinnen und Schüler klafften zu Beginn weit auseinander: „Was bringt es, wenn ich mein Verhalten ändere oder Deutschland die Energiewende voranbringt, in den USA und China aber immer mehr Treibhausgase produziert werden?“, gab ein Schüler zu Bedenken. Mitschülerinnen und Mitschüler entgegneten, dass es auch an jedem Einzelnen liegt, ob der Klimawandel noch aufzuhalten ist. Denn wenn jeder auf die anderen zeigt, tut am Ende niemand etwas.
Die Lernwerkstatt Klimawandel ist Bestandteil des integrierten Klimaschutzplans Hessen 2025 und der „Klimabildung für nachhaltige Entwicklung in Hessen“ und wurde vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz finanziert.
Die Lernwerkstatt wurde von Erdkunde-Lehrer Stefan Prochnow an die HOLA geholt: „Leider haben wir in Hessen nur sehr wenig Erdkundestunden“, bedauert der 49-Jährige, der sich selbst als leidenschaftlicher „Vollblut-Geograf“ bezeichnet. „Durch die drei Projekttage haben die Schülerinnen und Schüler zumindest bei dem wichtigen Thema Klimawandel etwas mehr Zeit bekommen, um das Problem besser zu verstehen und vor Fake News gefeit zu sein“.