von Dr. Hubert Müller
Vor 18 Jahren fragte eine Schülerin im Biologie-Unterricht, wie und wo denn ein „AIDS-Test“ möglich sei. Der Lehrer verwies damals auf den kommenden Blutspende-Termin des Roten Kreuzes und lud interessierte Schüler/innen ein, ihn bei der Teilnahme zu begleiten. Und so fand mit vier mutigen Holanerinnen die erste Aktion „Bloody HOLA“ statt.
Aus dieser erfolgreichen Initialzündung entwickelte sich der mittlerweile traditionelle, alljährliche Aufruf an die mindestens 18jährigen Holaner/innen, sich an dieser lebensrettenden Aktion zu beteiligen. Meist waren es acht bis zehn Personen, die sich als Erstspender einen halben Liter Blut abzapfen ließen, das dann zumeist für Unfallopfer, Krebskranke und bei Operationen verwendet wird.
Im Frühjahr 2020 war jedoch alles anders! Durch die Corona-Krise waren bereits die notwendigen organisatorischen Bedingungen nicht gegeben: Da die Schülerinnen und Schüler den Präsenzunterricht nicht besuchen konnten, konnte auch nicht über direkte Ansprache für diese Aktion geworben werden. „Bloody HOLA“ drohte daher 2020 auszufallen!
Kurzentschlossen wurden andere Wege für die Weitergabe der Information gewählt wodurch auch der Biologie-Leistungskurs der Jahrgangsstufe Q4, unter der Leitung von Hr. Rothweil, auf die Aktion aufmerksam wurde.
Und so standen die beiden Biologielehrer M. Rothweil und H. Müller am 6. Mai gegen 15 Uhr erwartungsvoll vor der Hanauer Main-Kinzig-Halle und freuten sich dann entsprechend über die Anwesenheit von immerhin 5 Schülerinnen.
Nach einer kontaktlosen Temperaturmessung, einer gründlichen Händedesinfektion und dem Anlegen einer neuen Mundschutzmaske ging es nach der eigentlichen Anmeldung zum Ausfüllen eines umfangreichen Fragebogens zu Krankheiten, Medikamenteneinnahme, Kontakte zu Risikopersonen etc. Abschließend wurde noch der Blutdruck gemessen und in einem Blutstropfen der Hämoglobingehalt festgestellt.
Nachdem ein Arzt nach Durchsicht aller Daten sein O.k. gegeben hatte, ging es dann endlich zur Blutentnahme auf eine Liege. Ein kleiner Piekser und nach 10 – 15 Minuten waren 500 ml Blut im Plastikbeutel. Der sonst nach dem Aderlass übliche gemütliche Plausch bei Getränken, Keksen und geschmierten Broten musste wg. Corona an diesem besonderen Tag entfallen, so dass sich die sieben tapferen Holanerinnen und Holmner leider nicht mehr über ihre persönlichen Empfindungen vor und während der Entnahmeprozedur austauschen konnten. Die große Schokoladenpackung, die jeder „Lebensretter“ zum Dank bekam, tröstete allerdings geschmackvoll über diese Tatsache hinweg.