Es darf gelacht werden – Suchtprävention der anderen Art

Für alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 stand kürzlich „Suchtprävention der besonderen Art“ auf dem Stundenplan: Wie jedes Jahr gastierte das Theater RequiSiT aus Hattersheim, ein fester, nachhaltiger Bestandteil des schulinternen Suchtpräventionskonzeptes, für zwei Tage an der Hohen Landesschule.
Die Akteure von RequiSiT laden ihre Besucher ein, Schule und Alltag für eine gewisse Zeit zu vergessen und sich stattdessen in die Welt des Improvisationstheaters entführen zu lassen. Weder das Ensemble noch die Zuschauer wissen vorher, wohin die Reise geht, denn erst die Ideen der Achtklässler, die sie lauthals in den Raum rufen und über die sie selbst abstimmen dürfen, geben die Themen und Stimmungen vor, die durch die RequiSiT-Schauspieler, ehemals selbst Drogenabhängige, auf der Bühne zum Leben erweckt werden.
Wichtig ist hierbei, dass nichts zu Aspekten wie „Sucht“, „Drogen“ oder „Schule“ thematisiert bzw. auf der Bühne gezeigt wird. Den erhobenen Zeigefinger sucht man vergebens, denn es steht der Spaß am Agieren, das Lachen über die spontan improvisierten Szenen im Vordergrund.
„Das Theater fand ich einfach nur toll! Es gab viele Sketche, über die wir herzlich lachen konnten. Und außerdem durften wir auch selbst mitbestimmen. Überhaupt waren alle Ideen, die umgesetzt wurden, originell und witzig.“, so einer der Schüler.
„Die Gesprächsrunde fand ich sehr interessant. Alle unsere Fragen wurden unglaublich präzise beantwortet, auch wenn sie persönlich waren. Überhaupt war es gut, mit jemandem zu reden, der das alles durchgemacht hat.“ So und ähnlich äußerten sich die rund 170 Achtklässler, die im Anschluss an die Theaterveranstaltungen in Schülergruppen ohne Lehrkräfte die Gelegenheit hatten, mit den Schauspielern deren persönliche Lebensgeschichten zu besprechen und Fragen zu allen möglichen Aspekten der Sucht- und Drogenproblematik zu stellen. Hierbei gehen die geschulten RequiSiT-Akteuren mit ausgeprägter Sensibilität und Authentizität vor und unterstützen die Jugendlichen nachhaltig mit ihrem Einsatz in der Persönlichkeitsstärkung und Selbstreflexion.
Parallel zu den Schülergesprächen gab es an beiden Tagen jeweils auch eine Lehrergesprächsrunde für alle Klassenleitungen 8, die der persönlichen und fachlichen Weiterbildung diente.
Ermöglicht wurden die Auftritte der Theatergruppe dieses Jahr vor allem durch das finanzielle Engagement der R+V Betriebskrankenkasse, die dadurch die Arbeit von RequiSiT deutlich würdigt, es den Akteuren ermöglicht, in vielen Schulen zu arbeiten – dankenswerterweise auch an der Hohen Landesschule, wo sich alle Beteiligten schon jetzt auf die nächsten Veranstaltungen von RequiSiT 2021 freuen.


Fast schon gute Freunde sind die Hohe Landesschule und die Impro-Theatergruppe RequiSiT, deren Suchtpräventionsansatz bei Schülern sehr gut ankommt und große Nachhaltigkeit entfaltet.