von Marina Mühlemann (Klasse 8A)
Am 15. Januar 2019 fand im Forum unserer Schule eine Lesung mit der Jugendbuchautorin Jutta Wilke statt. Die heute 55-jährige Autorin, geboren in Hanau, machte im Jahre 1982 ihr Abitur an der HOLA. Sie erinnerte daran, dass man damals erst ab der 7. Klasse an die HOLA kommen konnte. Als das neue Gebäude im Alten Rückinger Weg bezogen wurde, liefen die Schüler – darunter auch Frau Wilke – mit Stühlen und Linealen durch die Stadt, um den Umzug symbolisch vor den Augen der Öffentlichkeit zu begehen. Wenn sie heute durch die Gänge der Schule läuft, sagt sie, sie habe das Gefühl, dass die Schule im Grunde genommen noch so wie damals aussehe.
Die fünffache Mutter schreibt Jugendbücher und arbeitet nebenbei noch im Buchladen am Freiheitsplatz. Dort möchte sie demnächst dienstagabends einen Jugendleseclub eröffnen. Die Jugendlichen sollen darüber sprechen, was für Bücher sie gerne lesen, damit der Buchladen diese für alle interessierten Leserinnen und Leser bestellen kann.
Dann erklärte sie uns, womit sie anfange, wenn sie ein neues Buch schreiben möchte. Zunächst einmal gibt es in einem Buch verschiedene Figuren. Für diese Figuren schreibe sie eine Biografie, um später – im Verlauf der Handlung – zu wissen, wie diese Figur sich in einer bestimmten Situation verhalte. Bei ihren Hauptfiguren kann die Biografie durchaus einige Seiten lang sein.
Als nächstes stellte sie uns zwei ihrer Bücher vor. Das erste heißt „Stechmückensommer“. In diesem Buch geht es um ein korpulentes Mädchen namens Madeleine, das von ihren Eltern in ein Sommercamp nach Schweden geschickt wird. Die Kinder im Camp nennen sie „Made“, weil sie dick und blass ist, und sie möchte keine der Camp-Aktivitäten mitmachen. Als die Gruppe aber einen Ausflug in ein Bergwerk macht, muss sie mit. Dort angekommen, stürmen alle sofort in die Gänge und gehen immer weiter ins Bergwerk hinein, während Madeleine allein zurückbleibt. Sie fragt sich, wieso sie sich das alles überhaupt antun solle, da doch keinem auffallen würde, wenn sie im Bus bliebe. Also geht sie wieder zurück und schläft im Bus ein. Als sie wieder aufwacht, fährt der Bus bereits, aber außer ihr und dem Fahrer ist keiner da. Sie wurde mit dem Bus geklaut. Bis sie den Fahrer kennenlernt, ist sie panisch und hat Angst. Doch als dieser ihr erklärt, wo er hinwolle und wieso er das tue, beschließt sie, bei ihm zu bleiben und erlebt ein großes Abenteuer…
Frau Wilke sagte über dieses Buch, dass sie drei komplett verschiedene Personen in eine Situation verwickeln wollte, aus der sie nicht einfach fliehen können. Meiner Meinung nach ist ihr dies sehr gut gelungen.
Das zweite Buch, aus dem sie gelesen hat, heißt „Roofer“. In diesem Buch geht es um eine Clique, die ein gefährliches Hobby hat. Deren Mitglieder klettern auf Baustellen oder hohen Gebäuden herum, um Fotos oder Videos von sich ins Netz zu stellen. Diese sogenannten Roofer sind beim Klettern nicht mit Seilen gesichert. Fallen sie also von z.B. einem Kran herunter, kann sie das womöglich ihr Leben kosten.
Dann erklärte Jutta Wilke die zehn Hauptfiguren des Buches, indem sie unter uns Zuhörern solche heraussuchte, die ihrer Vorstellung, wie sie sich von den Figuren im Buch macht, gut entsprachen. Diese zehn wurden gebeten, auf der Bühne des Forums Platz zu nehmen: Trasher ist der Anführer der Gruppe und klettert ziemlich hoch. Mara ist die kleine Schwester von Trasher und hat nicht wirklich viel mit der Clique ihres großen Bruders zu tun. Leon ist der Techniker, kümmert sich also um das Fertigstellen und Hochladen der Bilder und Videos im Netz. Yannik ist der Vernünftige und Schlaukopf, weshalb er von den anderen auch der „Doc“ genannt wird. Bee klettert zwar nicht so hoch wie Trasher, macht aber schon mal in schwindelnder Höhe einen Flick Flack. Adrian ist klein, wird von allen immer „Gecko“ genannt und möchte gerne der Anführer der Gruppe sein, weshalb er sich auch immer wieder mit Trasher in die Haare kriegt. Bob ist ein kleiner Angsthase, hängt aber trotzdem mit dem Roofern ab. Alice ist die Erzählerin des Buches. Sie verliebt sich in Nikolas. Nasti ist beste Freundin von Alice und verliebt sich in Trasher. Nikolas lebt auf der Straße, bis er von den Roofern aufgenommen wird
Zur Handlung: Der „Gecko“ will unbedingt beweisen, dass er besser als Trasher ist und begiebt sich in höchste Lebensgefahr, während er im Eisregen in 140 Meter Höhe auf glatten, hohen Flächen herumspaziert. Als Alice erfährt, dass ihre beste Freundin Nasti als „Liebesbeweis“ für Trasher auf einem hohen Stahlträger zusammen mit ihm balancieren soll, ist sie gar nicht erfreut …
Na? Neugierig geworden? Diese Bücher hören sich doch super spannend an!
Bild: Jutta Wilke